Die Bewegung für eine „Echte Demokratie jetzt!“ geht auch nach den Regional- und Kommunalwahlen vom Sonntag weiter. Dies beschlossen unter brütender Sonne am Sonntag Mittag Tausende von Menschen auf einer Vollversammlung des Protestcamps im Stadtzentrum Madrid. Sie wollen die Puerta de Sol „mindestens eine Woche länger“ besetzt halten, um weiter für ihre Ziele einzutreten. In den nächsten Tagen sollen überall in Madrid Stadtteilversammlungen auf öffentlichen Plätzen einberufen werden, um noch mehr Menschen unter anderem gegen den Sozialabbau in Folge der Krise, die Arbeitslosigkeit, die Korruption und für ein gerechteres Wahlsystem zu mobilisieren.
Die Bewegung 15M, so genannt nach den Auftaktdemonstrationen am 15. Mai, fordert die Behörden mit der Entscheidung zu bleiben einmal mehr heraus. Bereits in der Nacht vom Freitag auf Samstag ignorierten sie ein Verbot aller Kundgebungen durch die Wahlkommission am Tag des Nachdenkens vor den Wahlen und am Tag des Urnengangs selbst.
Überall in Spanien versammelten sich Zehntausende von Menschen in den Camps. Alleine in Madrid waren weit über 30.000 zum zentralen Platz Puerta de Sol gekommen. Viele verklebten sich Punkt Mitternacht den Mund. Der „stumme Schrei“ – wie die Schweigeminute getauft wurde – endete in einem „Das Vereinte Volk wird niemals besiegt werden!“