Spaniens Windjahr fällt einmal mehr gut aus. 2009 wurden 2.459 MW installiert. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr 2008. Damals kamen nur 1.609 MW hinzu. Doch bleibt die Windbranche im Land auf der Iberischen Halbinsel deutlich hinter dem Rekordjahr 2007. Damals vermeldete der Windenergieverband AEE 3.515 MW. Insgesamt sind damit in Spanien 19.148,8 MW am Netz. War Spanien bisher hinter den USA und Deutschland die Nummer 3 in der Weltrangliste, ist jetzt China vorbeigezogen und verweist die Windparks im Lande des Don Quijote auf Rang 4.
Mit 359,7 MW sicherte sich Acciona 2009 den größten Brocken an den Neuinstallationen, gefolgt vom Vorjahreszweiten Iberdrola Renovables mit 341,45 MW und Neo Energía mit 291,03 MW. Der Sieger aus 2008, ECYR, summierte 2009 nur 52,33 MW und rutschte damit ins untere Drittel der Tabelle. Das liegt mit daran, dass das Unternehmen vier neue Windparks mit über 160 MW an Acciona verkauft hat.
Trotz der guten Zahlen schaut AEE mit Sorge in die Zukunft. Im kommenden Jahr werden sich gleich zwei negative Tendenzen bemerkbar machen. Zum einen dürften die durch die Finanzkrise knapper werdenden Kredite bei den langfristigen Windprojekten zum Tragen kommen, zum anderen hat Spaniens Regierung einmal mehr die Spielregeln für die Windbranche geändert. Seit Mai müssen Windanlagen, ähnlich wie bereits die Photovoltaik, in Vorabregister eingetragen werden. Das verzögert den Genehmigungsprozess. „Dieses Jahr werden wahrscheinlich 60 Prozent weniger installiert werden“, befürchtet AEE für 2010. Die Bestellungen bei den Produzenten von Windgenerator seien bereits deutlich zurückgegangen.
Bei Biomasse und Photovoltaik liegen die endgültigen Zahlen noch nicht vor. Laut CNE wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2009 88 MW an Biomassekraftwerken installiert. Damit sind jetzt 676 MW am Netz. Bei der Photovoltaik gingen nach Angaben der CNE bis Ende Oktober 2009 nur 200 zusätzliche MW ans Netz. Damit beläuft sich die Gesamtkapazität jetzt auf 3.500 MW. Die Branche kämpft nach dem Rekordjahr 2008 mit den strikten Kontingenten, die von Spaniens Regierung festgelegt wurden. Bei den Solarthermischen Kraftwerken steht der große Durchbruch für das kommende Jahr an. Derzeit sind 182,5 MW am Netz. Doch befinden sich Kraftwerke mit über 2100 MW im Bau.
Die Erneuerbaren Energien deckten laut Berechnungen der Nationalen Energie Kommission (CNE) 2009 27 Prozent des Stromverbrauchs in Spanien. Das sind 5 Prozent mehr als noch 2008. 2010 sollen 30 Prozent erreicht werden.
In der Nacht vom 30. Dezember stellte Spaniens Windbranche einen Rekord auf. In den frühen Morgenstunden deckten die Windparks 54,1 Prozent des spanischen Stromverbrauches.
Die Windenergie ist mit 14,3 Prozent nach den Gas-Dampf-Kombikraftwerk und der Atomenergie die drittwichtigste Energiequelle in Spaniens Stromversorgung. Erstmals überholte die Windenergie damit die Kohle.