© 2017 Reiner Wandler

Spielerischer Unterricht für Flüchtlingskinder

 

2,7 Millionen syrische Kinder stehen vor einem ernsthaften Problem. Sie können nicht mehr zur Schule. In ihren Dörfern und Städten herrscht Krieg. Wer nicht auf der Flucht ist, lebt meist ohne funktionierende Infrastruktur. Jede vierte Schule ist zerstört. Andere sind von Milizen besetzt. Über sechs Jahre dauert der Krieg bereits. Ein Spiel fürs Handy will den Kindern jetzt die Möglichkeit geben, Lesen und Schreiben zu lernen. „Antura and the Letters“ („Antura und die Buchstaben“) heisst das App für Smartphones.

Es wurde vom in Köln ansässigen Cologne Game LAB, der spanischen NGO Video Games without Borders (VGWB) und dem libanesischen Spielentwickler Wixel Studios gemeinsam entwickelt und steht zum kostenlosen Download im Apple App Store und bei Google Play bereit. Bei der UNESCO Woche für Mobiles Lernen gewann Antura den eigens zum Thema Syrien ausgeschrieben und von der norwegischen Entwicklungshilfeagentur finanzierten Preis #EduApp4Syria. Insgesamt hatten 78 Teams am Wettbewerb teilgenommen. 5 kamen in die Endrunde und bekamen die Entwicklung ihres Spieles finanziert.

„Jede Familie ob auf der Flucht oder nicht, hat mindestens ein Smartphone“, erklärt Francesco Cavalleri, Präsident von VGWB. Deshalb sei ein App der ideale Weg um „Kinder zu alphabetisieren, die durch den Krieg keine Zugang zur herkömmlichen Bildung haben“. „Wir wollen erreichen, dass die Kinder einfach Kinder sind, dass sie spielend und mit Spass lernen und dass sie nach alldem, was sie erlebt haben, zur Ruhe kommen“, fügt Cavalleri, der aus der Videospiele-Industrie kommt, hinzu. „Antura und die Buchstaben“ ist für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren gedacht.

In dem Videospiel mit 32 Kapiteln – die dem Lehrplan an syrischen Schulen entsprechen – helfen die Kinder einem Hirten seine Herde aus Buchstaben zu hüten. Das ist nicht immer ganz leicht, da die Buchstaben ein wilder Haufen sind. Antura ist der Schäferhund, der den spielenden Kind bei der Arbeit zur Seite steht.

Was bisher geschah: