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Sánchez, die Zweite

Pedro Sánchez will es noch einmal wissen. Der ehemalige Generalsekretär und Spitzenkandidat der spanischen Sozialisten (PSOE) will erneut zu den Urwahlen im kommenden Mai um den Posten des Parteichefs antreten. Der 44-jährige Politiker aus Madrid fordert damit den mächtigen Parteiapparat heraus. Sánchez war am 1. Oktober vom kleinen Parteitag der PSOE zum Rücktritt gezwungen worden, nachdem er sich weigerte, die sozialistische Fraktion im Parlament anzuweisen, sich der Stimme zu enthalten und so dem konservativen Mariano Rajoy eine weitere Amtszeit zu ermöglichen.

„Nein heisst Nein“ riefen mehrere hundert Anhänger von Sánchez begeistert, als er auf einem Meeting im andalusischen Dos Hermanas seine Kandidatur ankündigte. „Nein heisst Nein“ war das Motto von Sánchez mit dem er eine Stimmenthaltung zugunsten der Konservativen ablehnte. Allerdings war er auch nicht willens eine alternative Mehrheit zusammen mit der linken Podemos und verschiedenen Regionalparteien aufzubauen.

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Ein Bild aus besseren Tagen – Díaz und Sánchez /Foto: PSOE

Sánchez hat bisher einen Gegner bei den Urwahlen, der ehemalige baskische Ministerpräsident und Parlamentspräsident in der vergangenen Legislatur Patxi López. López gehörte zu den engen Vertrauten von Sánchez, bis dieser zum Rücktritt gezwungen wurde. Jetzt steht er für die, die zähneknirschend der Duldung der konservativen zustimmten und Sánchez in den letzten Monaten den Rücken gekehrt haben. Kaum einer der hohen Parteiführer unterstützt den in Ungnade gefallenen Ex-Generalsekretär Sánchez noch. Allerdings genießt der Wirtschaftsprofessor an einer Madrider Privatuniversität an der Basis große Sympathien.

Vermutlich werden es Sánchez und López mit einer weiteren Kandidatin zu tun bekommen. Es gilt als ausgemacht, dass die andalusische Parteichefin Susana Díaz ebenfalls den Posten an der PSOE-Spitze will. Díaz gilt als diejenige, die beim Sturz von Sánchez und der Duldung Rajoys im Hintergrund die Fäden zog. Noch hält sie sich bedeckt. „Es ist noch nicht der Zeitpunkt, um über die Parteiführung zu reden“, reagierte sie auf die Ankündigung von Sánchez, es müsse darum gehen, die Partei als solche mit einem neuen Projekt zu stärken. Seit der Duldung Rajoys sinkt die PSOE in den Umfragewerten ständig.

Für Sánchez ist es die zweite Urwahl. 2014 setzte er sich überraschend gegen zwei Mitstreiter durch und wurde von der Basis an die Parteispitze gewählt. Damals genoss er die Unterstützung von Díaz. Diese wollte einen schwachen Parteichef, um aus dem Hintergrund die Politik der PSOE bestimmen zu können. Doch Sánchez machte sich selbstständig, suchte die Machtprobe und verlor. Jetzt will er den Überraschungssieg von vor drei Jahren wiederholen.

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