© 2015 Reiner Wandler

Und es werde Licht

salt

Es gibt Erfindungen, die sofort einen „Haben-will-Effekt“ bei mir auslösen. So die Lampe von SalT: Wasser und Salz und es werde Licht, lässt sich die Erfingung der Philippinen Aisa Mijeno zusammenfassen. „Wir erinnern uns alle an die Zitrone mit zwei Elektroden als Batterie im Unterricht“, erklärt sie das Grundprinzip ihrer Lampe.

Es ist eine ganz einfache galvanische Zelle, wie sie hierzulande gerne an einer Kartoffel vorgeführt wird. Zwei Elektroden – eine Anode und eine Kathode – werden eine Elektrolythlösung – in diesem Falle Wasser mit Kochsalz – getaucht. Die Elektronen wandern, Strom entsteht. Ein Schaltkreis verstärkt diesen. LEDs kommen zum Leuchten, Handys können per USB geladen werden.

Acht Stunden reicht ein Glas Wasser mit ein paar Teelöffeln Salz. Wer an der Küste lebt, kippt einfach Meerwasser in die Lampe. Die Elektroden halten je nach Gebrauch bis zu einem Jahr, dann müssen sie ausgetauscht werden. „Sustainable Alternative Lightning (SALt)“ heisst das Projekt und das Unternehmen, das die Leherin an der Universität in Lipa zusammen mit ihrem Bruder Raphael ins Leben gerufen hat.

Die Idee kam Mijeno als sie im Rahmen ihrer Mitarbeit bei Greenpeace bei einer der 16 Millionen philippinischen Familien lebte, die keinen Zugang zur Stromversorgung haben. „Die Menschen mussten 12 Stunden gehen, um in der 50 Kilometer entfernten Stadt Kerosin für ihre Lampen zu kaufen“, berichtet Mijeno. Mit ihrer Lampe soll künftig nicht nur dies wegfallen. Kerosin ist leicht entflammbar und sorgt dadurch immer wieder für Unfälle, außerdem verunreinigen die Abgase die Atemluft in den Wohnungen. Die meisten der 7.000 philippinischen Inseln hängen bis heute nicht am Netz.

Bisher erzeugt die SALt-Lampe Licht mit 90 Lumen, was sieben Kerzen entspricht. Ein künftiges Modell soll 350 Lumen erreichen und wasser- und stossfest sein, um die Lebensdauer zu erhöhen. Die LEDs funktionieren bei guter Behandlung über zehn Jahre.

Die Lampe wird spätestens Anfang kommenden Jahres zu kaufen sein und um die 35 Dollar kosten. Doch hoffen die jungen Unternehmer diesen Preis durch entsprechende Stückzahlen drücken zu können.

Wer so wie ich gerne eine solche Salzwasser-Lampe mit Ladegerät für seine Outdoor-Abenteuer hätte, muss sich wohl noch etwas gedulden. SALt will zuerst „so viele Familien wie möglich versorgen“. Nicht umsonst lautet das Motto von SALt: „Das ist nicht einfach ein Produkt. Es ist eine soziale Bewegung.“

 

Was bisher geschah: