Die Marokkanische Solarenergie-Agentur (MASEN) hat mit fast einjähriger Verzögerung das Ergebnis der Ausschreibung der ersten Bauphase des weltweit ehrgeizigsten Solarplans bekanntgegeben. Ein Konsortium um das saudische Unternehmen ACWA Power erhält den Zuschlag für ein Parabolrinnenkraftwerk mit einer Leistung von 160 Megawatt (MW) in Ouarzazate, südöstlich von Marrakesch. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf eine Milliarde Dollar. Im Rahmen der Desertec-Initiative soll ein Teil des Stromes aus Ouarzazate nach Europa fließen.
ACWA Power setzte sich gegen namhafte Mitbewerber, wie den italienischen Energieversorger ENEL oder das spanische Unternehmen Abengoa durch. Ein viertes Konsortium rund um die deutsche Solar Millennium war nach deren Insolvenz vorzeitig ausgeschieden.
ACWA Power hat mit TSK und Aries zwei spanische Projektbüros an Bord. Um den Bau der Anlage, die mit einem Flüssigsalzspeicher für vier Stunden ausgerüstet sein wird, kümmert sich der spanische Konzern Acciona.
Das Kraftwerk soll bis Ende 2014 ans Netz gehen. Es ist der erste Bauabschnitt von geplanten 500 MW in Ouarzazate. Insgesamt will Marokko bis 2020 2000 MW an Solarenergie installieren. Der erste Bauabschnitt wird unter anderem von der Weltbank, der Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), sowie der Afrikanische Entwicklungsbank und der Europäischen Investitionsbank unterstützt. Die deutsche Bundesregierung gewährte einen Zuschuss von 15 Millionen Euro zum Eigenkapital der MASEN.