Spaniens Photovoltaikbranche hat einen Krisenplan, mit dem sie trotz der von Spaniens konservativer Regierung verordneten Streichung der Sondereinspeisevergütung für Neuinstallationen weiter Aufträge an Land ziehen will. „Selbstverbrauch mit Netto Bilanz“, heißt die Formel, die der Dachverband UNEF am 21. Februar in Madrid vorgestellt hat.
Die Regierung möchte bitte ein Gesetz verabschieden, der Häuslebauern und Wohnungseigentümern in großen Wohnblocks sowie Stadtteilen und kleinen Gemeinden die Installation von Photovoltaikanlagen erlaubt, um den Eigenverbrauch entweder individuell oder kollektiv teilweise oder ganz zu decken. Solche Installationen würden bei den derzeitigen Strompreisen eine Reduzierung der Stromrechnung für die Haushalte um rund drei Prozent bedeuten. „Tendenz steigend. Denn der Strom wird durch die steigenden Öl- und Gaspreise immer teurer“, erklärt UNEF-Sprecher Jorge Morales.
Die im November abgewählten Sozialisten haben im letzten Augenblick noch ein Gesetzesentwurf zum Selbstverbrauch ausgearbeitet. Allerdings sei dieser völlig unwägbar, kritisiert UNEF. Denn das Gesetz sieht vor, dass der Strom, den die Anlagen zu Spitzenzeiten ins Netz einspeisen, nur zum Börsentagespreis vergütet wird und außerdem Nutzungsgebühren fürs Netz anfallen. Der Strom, den die Haushalte in sonnenarmen Stunden dann wieder beziehen, müsste zum Endverbraucherpreis bezahlt werden. UNEF hingegen möchte, dass eingespeister Strom „gleichviel wert ist wie später wieder bezogener Strom.“ Net metering wie aus anderen Ländern bekannt.
Um der Regierung entgegen zu kommen, schlägt UNEF vor, dass die Abrechnung alle Monate stattfindet. Wer dann immer noch Überschuss habe, müsse sich eben mit dem Börsenpreis abfinden.