© 2010 Reiner Wandler

Neue Photovoltaiktarife in Spanien

Spaniens Regierung setzt bei der Photovoltaik die Schere an. Am 23. November 2010 erschien das neue Dekret RD 1565/2010 im amtlichen Gesetzblatt. Die Einspeisevergütungen für Freiflächenanlagen werden um 45 Prozent gesenkt, für große Dachanlagen um 25 Prozent (über 20 kW) und für kleine Dachanlagen um 5 Prozent (bis 20 kW).

Die Einspeisevergütung wird 25 Jahre lang bezahlt. Gerüchte, nach denen auch Anlagen betroffen sein werden, die bereits in Betrieb sind, haben sich nicht bestätigt. Sie erhalten weiterhin die bisherigen Tarife. Das Kontingent von 500 MW Neuinstallationen pro Jahr bleibt bestehen.

„Ein plötzlicher und brutaler Einschnitt“, beschwert sich die Vereinigung der Photovoltaik-Industrie über das neue Gesetz. Vor allem im Norden des Landes sei die Photovoltaik damit nicht mehr rentabel.

Die Windenergie ist vom neuen Dekret nur marginal betroffen. Einzig Anlagen über 50 MW werden künftig keine Sondereinspeisevergütungen mehr erhalten. Doch solche Anlagen gibt es bisher in Spanien nicht. Kürzungen für Anlagen unter 50 MW sollen in einem gesonderten Gesetz im Dezember festgelegt werden.

Die neuen Tarife bedeuten einen jährliche Einsparung von mehr als 600 Millionen Euro für die Stromkonsumenten. Erklärtes Ziel der Regierung des Sozialisten José Luis Rodríguez Zapatero ist es, über billigen Strom die angeschlagenen spanische Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Was bisher geschah: