„Otro mundo es posible“ – „Eine andere Welt ist möglich“ lautet einer der Slogans der spanische Antiglobalisierungsbewegung. Während dies weiterhin Utopie bleibt, ist der Traum von einem anderen Madrid Wirklichkeit geworden. Und zwar in New Mexico in den Vereinigte Staaten.
In einem kleinen, ehemaligen Bergwerksstädtchen namens Madrid (MAD-rid ausgesprochen und nicht Ma-DRID, wie das Original) haben sich hunderte von Hippies, Malern, Bildhauern und anderen Lebenskünstler niedergelassen.
Madrid entstand 1869 in einer Region, die einst von Spanien kolonialisiert worden war. Dank des Steinkohleabbaus und der Santa-Fe-Eisenbahn wuchs der Ort schnell. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts geriet der Kohleabbau in eine tiefe Krise. Das Erdgas verdrängte das Mineral vom Markt. Die Arbeiter der Kohlebergwerke zogen weg. In den 70er Jahren kamen dann die neuen Bewohner. Sie renovierten die alten Holzhäuser.
Jedes Wochenende füllt ein bunter Touristenhaufen mit ihren Harleys und Pickups den Ort. Es ist die Woodstockgeneration, sowei deren Kinder und Enkel auf der Suche nach einem ungezwungenen Leben. Die kleine Kneipen und Geschäfte des Ortes florieren vor allem in den Sommermonaten. Ein selbstverwaltetes Museum erzählt die Geschichte der Minen. Originalmaschinen und Werkstätten stehen dem Besucher offen. Ein Theater sorgt für Unterhaltung. Und im Juli gibt es Openair-Musik mit Lagerfeuer und Gelegenheit zum Zelten, ganz wie damals in den 60er und 70er Jahren.