© 2007 Reiner Wandler

Die Schöne und das Biest

Ana Infante ist eine der wenigen Stierkämpferinnen. Die Begeisterung für den Stierkampf hat die junge Madrilenin von ihren Eltern geerbt. Die Mutter – Hausfrau – stammt aus dem südspanischen Sevilla, der Vater – Berufssoldat – aus Salamanca. Beides sind Regionen, in denen Bewunderung für das Spiel zwischen Anmut und Kraft viele Anhänger findet. Bereits im Alter von zwölf Jahren war für Ana klar, das sie Stierkämferin werden wollte.

Auch ein Einser-Abitur konnte sie davon nicht abbringen. Morgens ging sie aufs Gymnasium, später an die Uni, wo sie einen Titel als Sportlehrerin erwarb, und nachmittags zur Stierkampfschule im Stadtwald von Madrid. Schnell wurde klar, Ana hat nicht nur einen Traum sondern auch das nötig Talent um ihn zu verwirklichen. Als erste Frau erreichte sie vor 2004 das Finale der besten Schulabgänger in einer Arena in Madrid.

„Beim Stierkampf eine Figur zu werden, ist fast ein Wunder. Aber wem es gelingt, dem kann der Stier das Leben nehmen, den Ruhm niemals“, steht in großen Lettern an der Wand der Trainingshalle der Stierkampfschule von Madrid. Ana will dieses Wunder jetzt vollbringen. Noch ist sie „novillero“ – Anfängerin. Doch wenn alles läuft wie geplant will sie schon bald die „alternativa“ ablegen, den Auftritt, bei dem sie mit einem wichtigen Stierkämpfer zusammen antritt, um ab dann den Titel „matador“ zu tragen.




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