© 2012 Reiner Wandler

Freiwillige Zahlung für längere Einspeisevergütung

Portugals Windbranche hat einen ganz besonderen Deal mit der Regierung in Lissabon eingefädelt. Die Betreiber von Windparks bezahlen in den kommenden acht Jahren „freiwillig“ pro Jahr 5.800 Euro pro installiertem Megawatt. Im Gegenzug werden die Betreiber statt bisher 15 Jahre je nach Tarifplan zwischen 20 und 22 Jahre Einspeisevergütung für ihre Windparks erhalten. Der Plan gilt für Anlagen, die unter der Gesetzgebung aus dem Jahre 2005 ans Netz gingen. Insgesamt sind dies etwas mehr als 3.200 MW. Bis auf einen Betreiber – „mit deutschem Hintergrund“, so ein Sprecher des portugiesischen Verbandes für Erneuerbare Energien (APREN) – beteiligen sich alle Besitzer von Windparks an dem Plan.

Die Betreiber können zwischen vier Tarifmodellen aussuchen. Der größte Betreiber des Landes, EDPR, wählte für seine betroffenen 615 MW einen Tarif, der eine Mindesteinspeisevergütung von 74 Euro/ MWh sowie eine Obergrenze von 98 Euro/ MWh mit einer Laufzeit von sieben Jahren vorsieht.

Die konservative Regierung Portugals wird das Geld – insgesamt 140 Millionen Euro – dazu nutzen, einen Teil des aufgelaufenen Tarif-Defizit abzuzahlen. Ähnlich wie im benachbarten Spanien, ist der Endverbraucherpreis seit Jahren nicht kostendeckend. Für den Fehlbetrag bürgt die Regierung.

Was bisher geschah: