© 2011 Reiner Wandler

Jubel-Tunesier

Um 20 Uhr trat die Ausgangssperre in Kraft. 15 Minuten später tauchten auf der Avenue Bourghiba, der Hauptstraße von Tunis, an der die Hotels liegen, in denen die ausländische Presse untergekommen ist, erste Autos mit Tunesienfahnen und Ben Ali Fotos auf. „Präsident Ben Ali“, schreit die Menge, die mittlerweile auf rund Tausend, meist junge Menschen angewachsen ist. Im Aufmarsch fahren Autos der Zivilpolizei mit. Busse mit Polizeieskorde schaffen weitere Demonstranten heran. Zuvor hatte Ben Ali im Fernsehen erklärt, 2014 die Macht abgeben zu wollen, die Pressefreiheit einzuführen und die Internetzensur zu beenden sowie alle korrupten Politiker abzuurteilen.

Heute haben mindestens fünf Demonstranten durch Schüsse der Polizei ihr Leben verloren. Ein junger Mann wurde vor dem Gebäude des staatlichen Fernsehens in Tunis erschossen. In der Innestadt setzte die Polizei in der Innenstadt Schusswaffen ein. Es kam zu mehreren Verletzten, darunter ein amerikanischer Kollege.

Am Freitag um 9 Uhr beginnt ein Generalstreik gegen Ben Ali. Um 13 Uhr ruft die Gewerkschaftszentrale UGTT dann zu einer Massenkundgebung.

Seit heute funktionieren weder youtube noch die oppositionelle Seite nawaat.org. Und Skype und Messenger sind auch tot.



Was bisher geschah: