© 2009 Reiner Wandler

Der ganz normale Medienalltag


Gestern fand ich die folgende mail in meinem Postfach:

Lieber Herr Wandler,

der „Bund“ sieht sich leider gezwungen, drastische Sparmassnahmen zu ergreifen, um sein längerfristiges Überleben (hoffentlich) abzusichern. Dazu gehört eine intensive Kooperation mit dem „Tages-Anzeiger“, was unter anderem dazu führt, dass wir ab September die Auslandberichterstattung aus Zürich beziehen werden.

Dies wiederum hat zur Folge, dass ich die Zusammenarbeit mit allen Auslandkorrespondentinnen und Auslandkorrespondenten aufkündigen muss. Ich bin deshalb gezwungen, unsere Kooperation auf den 31. August 2009 zu beenden.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle für die lange, intensive und fruchtbare Zusammenarbeit danken. Es ist unerfreulich, jemanden nach so langer Zeit ziehen lassen zu müssen.

Mit herzlichen Grüssen


So banal kommt das Ende der Unabhängigkeit des Bund, einer der ältesten Tageszeitungen der Schweiz, daher. Die TA-Media haben den Bund aufgekauft. Jetzt werden die wichtigen Bereiche aus Zürich vom dortigen Tages-Anzeiger bedient. Die Pressevielfalt verschwindet Stück für Stück. Die Deutsch-Schweiz schlägt nun einen Weg ein, den die Welsch-Schweiz bereits vor Jahren gegangen ist.
Mir bleibt nur Abschied zu nehmen. Egal ob bei tragischen Ereignissen wie dem Bürgerkrieg in Algerien und dem 11. März in Madrid oder bei erfreulicheren Nachrichten aus Politik, Kultur und Sport, ob Spanien, Portugal oder Nordafrika, es war immer eine Freude und auch eine Ehre für das Traditionsblatt aus der Bundesstadt zu schreiben.
Den verbleibenden Kollegen in der Redaktion in Bern wünsche ich viel Glück und einen langen Atem.
Merci a Euch all.

Was bisher geschah: