© 2009 Reiner Wandler

Das Weltbild der spanischen Sozialisten

Alles Böse kommt von Außen! Dagegen hilft nur eines: PSOE wählen! Das ist die Schlussfolgerung, die das Wahlvideo der spanischen Sozialisten von Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero nahelegt. Die Holländer sind Ausländerfeinde, die Polen religiöse Fanatiker, die Deuschen Nazis, die Briten ultraliberal, die Italiener ignorant, die Franzosen befürworten die Todesstrafe … und sie sind alle mit dem Hauptfeind Zuhause verbündet, dem spanischen Unternehmertum, das für die Lockerung des Kündigunsschutzes eintritt. Ein einfaches Weltbild, gebaut auf Vorurteilen. Das Video bedient zur Perfektion die Selbstgefälligkeit und die Unfähigkeit zur Selbstkritik, die in Spanien nicht nur die Linke auszeichnen.

Was die spanischen Sozialisten nicht verraten: Sie haben bereits jetzt beschlossen, dass ihre Euroabgeordneten den aktuellen Kommissionspräsidenten José Manuel Durão Barroso zusammen mit den spanischen und europäischen Konservativen für eine zweite Amtszeit unterstützen werden. Zum Leidwesen der restlichen Sozialdemokraten Europas, die gerne einen Wechsel nach Links im höchsten Amt der Union sehen würden.

Während die PSOE bis heute den spanischen Partido Popular (PP) zu recht deren Teilnahme am Irakkrieg vorwirft, verlieren die Sozialisten kein Wort darüber, dass der damalige portugiesische Ministerpräsident Barroso der Gastgeber eben jenes Treffens auf den Azoren war, bei dem Bush, Blair, Aznar den Krieg beschlossen.
Einfache Weltbilder und billige Idelogie sind etwas fürs Fussvolk. Oben herrschen ganz andere Interessen, auch bei Zapatero.

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