Madrids Prunkstraße, die Gran Vía, hat an Glanz eingebüßt. Die Gran Vía stand für Kino, Uraufführungen, Stars und Sternchen. Das dürfte schon bald Geschichte sein. In den letzten vier Jahren haben sieben Lichtspielhäuser auf Madrids Broadway geschlossen. Zehn weitere ereilte das gleiche Schicksal im restlichen Stadtzentrum. Die Säle warten jetzt darauf, zu Einkaufszentren und Modegeschäften umgewandelt zu werden.
Es ist paradox. Denn eigentlich konsumieren die Spanier mehr Filme den je. Nur leider nicht im Kino, sondern zu Hause auf dem Sofa. Und was noch schwerer wiegt: Immer mehr Dvds werden aus dem Internet raubkopiert oder an der Straßenecke bei Produktpiraten gekauft.
Am meisten leidet die spanische Filmindustrie unter dem Rückgang der Kinobesucher. Filme „Made in Spain“ haben im lezten Jahr 46 Prozent Zuschauer verloren, während „Made in Hollywood“ nur 14 Prozent einbüßte. Mehr als 70 Prozent der Kinogänger ziehen eine US-Produktion spanischem oder europäischem Kino vor.
