© 2012 Reiner Wandler

Ein laues Lüftchen

2011 war ein schlechtes Jahr für Spaniens Windbranche, das zeigen die Zahlen des spanischen Windverbandes AEE. Insgesamt wurden nur Windparks mit 1050 MW installiert. Das ist ein Zuwachs von 5,1 Prozent. Zum Vergleich: 2010 wurden 1.515 MW errichtet. Bereits damals war dies ein Rekordtief. Denn im Boomjahr 2007 lag der Zuwachs bei 3.518 MW. Die installierte Gesamtleistung beträgt damit in Spanien Ende 2011 21.673 MW.

Die größte Zuwachsrate vermelden die beiden Mittelmeerregionen Valencia und Katalonien mit 18,5 bzw. 18,1 Prozent. Das zentralspanische Castilla und León ist weiterhin die Region mit den meisten Windparks. Knapp 25 Prozent der Gesamtleistung steht hier. Auf Platz 2 liegt die Nachbarregion Castilla – La Mancha mit 3.736 MW, gefolgt von Galicien mit 3.272 MW.

EyRa, die Erneuerbaren-Sparte des Mischkonzerns ACS von Real Madrid Präsident Flortentino Pérez, hat mit 238,5 MW knapp eine Viertel der Neuinstalationen bestritten, gefolgt von Enel Green Power (129,45 MW). Der langjährige Branchenprimus Iberdrola installierte 2011 in Spanien nur 127,5 MW und liegt damit nur noch auf Platz 3.

Spanier kaufen weiterhin spanische Windgeneratoren. 461.15 MW der 1050 neuen MW bedienen sich der Technologie von Gamesa. Das dänische Unternehmen Vestas liegt mit 207,4 MW weit abgeschlagen auf Platz 2, die Spanier von Acciona Wind Power mit 102 MW auf Platz 3. Siemens verkaufte gerade einmal 48 MW in 2011.

Stimmen aus der Branche befürchten, dass die Neuinstallationen 2012 noch weiter sinken werden. Zum einen fehlt es an Krediten, zum anderen an einer gesetzlichen Grundlage über das Jahr 2012 hinaus. Zudem hat das Energieministerium bis auf weiteres alle Sondereinspeisevergütungen für geplante Projekte, die noch nicht registriert sind, bis zu einer grundlegenden Reform des Strommarktes ausgesetzt.

Im Vorabregister sind nur weitere 1.903 MW eingeschrieben. Davon haben laut Windverband AEE die Hälfte ernsthafte Schwierigkeiten überhaupt gebaut zu werden. Ein schlechtes Omen für einen Markt, der um das gegenüber Brüssel angekündigte Ziel von 35.000 MW bis 2020 pro Jahr 1450 MW installieren müsste.

Was bisher geschah: