© 2008 Reiner Wandler

Strom aus dem Meer

Spaniens zweitgrößten Energieversorger Iberdrola zieht es aufs Meer. Das Unternehmen baut in Pasaia, im nordspanischen Baskenland, ein Wellenkraftwerk. 4,5 Millionen Euro wird das Pilotprojekt kosten. Zusammen mit den Technologieverbund Tecnalia soll in den nächsten Monaten eine Testboje im Maßstab von 1:4 vor der Küste verankert werden. Die längliche Boje ist ein Minikraftwerk, das durch den Wellengang Strom erzeugt. Nach einer mehrmonatigen Testphase wird dann das eigentliche Wellenkraftwerk entstehen. Es wird eine Kapazität von 500 KW haben, genug, um 950 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Dies soll nur der Anfang sein. Falls alles läuft wie vorgesehen, will Iberdrola weitere Bojen installieren. Joseba Jaureguizar, der Generaldirektor von Tecnalia, glaubt fest daran, dass bereits in zehn Jahren sieben Prozent des baskischen Energiebedarfs mittels Wellenkraftwerken gedeckt werden kann.

Es ist das dritte Pilotprojekt zur Energiegewinnung mit Hilfe der Bewegung des Atlantiks, das Iberdrola unterhält. Die beiden anderen Standorte befinden sich in Santoña an der kantabrischen Küste, westlich des Baskenlandes, und vor den schottischen Orkney-Inseln.

Jedes der drei Pilotprojekte nutzt eine andere Technik. In Pasaia wippt der Kopf der Boje durch den Wellengang auf und ab und erzeugt so den Strom.

In Santoña werden Bojen benutzt, die einen 20 Meter langen Zylinder vertikal im Wasser halten. In diesen Zylindern befindet sich eine Vorrichtung, die das Auf und Ab der Wellen in elektrische Energie umgewandelt. Im Frühjahr wurde damit begonnen vier Kilometer vor der Küste zehn Bojen der Marke OPT aus den USA mit jeweils 125 KW zu verankern. Santoña ist damit das bisher größte Wellenkraftwerk in Europa.

In Schottland geht es nicht um die Wellen, sondern um die Grundströmung des Atlantiks, die so genannte Dünung, die durch die Gezeiten entsteht. Dazu kommen vier 160 Meter langen Pelamis-Generatoren, die so genannte Seeschlangen, zum Einsatz. Jeder von ihnen hat eine Kapazität von 750 KW.

Was bisher geschah: